Ich möchte euch Atheisten sagen // Gott hat nichts zu tun // mit irgendeiner Religion. // Eher noch im Gegenteil, // es suchen die Menschen // die Religiösen, dort // weil sie sonst nicht fündig wurden. // Gott ist nicht in Tempeln, Kathedralen, Moscheen zu Hause // in keiner dieser Orte, oder aber in allesamt // Gottes Werte sind nicht links, nicht rechts, nicht gelb, nicht grün // Er enthält alle Farben, wie das Licht // sein Weg geht durch die Mitte. // Und weiteres möchte ich euch sagen : Wenn euch der Name „Gott“ unlieb ist, so findet euren eigenen Namen. // Er ist ohnehin nicht zu benennen. // Aber euch vor dem Abstrakta zu verbergen // das Abstraktum zu verwerfen, // nur zu leben in der Welt der Phänomene // Ach was ginge euch verloren // Ach verwürfe ich das Formlose // ich würde gleich mit, mich Selbst verwerfen // Ich verwürfe auch das Ideelle, verwürfe auch das Ideale //
Auch Idealismus kann euch Religiöses sein. //
Nachdem ich zu Beginn meiner Adoleszenz alles Religiöse von mir stieß, // wurde der Idealismus mir mein Glaube. // und Gott, die höchste Idee. // Doch wähnt euch nicht frei von religiösem Erleben, glaubt euch nicht des Glaubens frei. // Würdet Ihr euch doch als Mensch verneinen // und eure Sehnsucht danach, anderen Leuten zum Missbrauch zur Verfügung stellen. // Die Idee von der ich spreche, ist allem vorraus (geht allem vorraus), ist allem hinterlegt, liegt allem zu Grunde. // Und drückt sich aus so mannigfach, so tanzend, o so schillernd. // Und spricht in Zeichen, spricht in Mustern ihre Grammatik // spricht in Formen ihre Worte. // So übt euch darin Ihre Sprache zu lesen // und glaubt nicht der menschlich formulierten // glaubt nicht an ihre Gültig-, an ihre Vollständigkeit. // Eben weil sie form-uliert ist. // Alles das in Form Gebrachte, ist nur Abbild, wie die Schatten in Platons Gleichnis. // All die heiligen Schriften, wurden von Menschen geschrieben // und bleiben durch ihr Menschliches, unzulänglich. // Kein Mensch ist perfekt. // Keiner der Vollkommenheit hinlänglich. // Auch ein noch so feinfühliges, ein noch so empfindsames Sprachrohr, bleibt eben nur das Rohr durch das Sie fließt. // Die letzte Idee, die Erste, die Größte, die Höchste. //
Monat: September 2019
Elegant wie du dein Herz verschachtelst
in all den Stern dich selbst betrachtest
voll Frische sprühst auch wenn umnachtet
du bist
Wie du neugierig dein Schmerz betastest
nicht als dein Unvermögen mehr verachtest
so liebevoll wie du ehrlich lachtest
und küsst
Nichts, das deiner Art je Gleiches wäre
das deiner Kraft – auch keine Heere –
gleichen würde
Ich zermürbe
ohne dich
–
Verwegen gehst du, nichtmal Pfade
sind die Beschreibung deiner Wege
Niemand hat sie je betreten
Unverlegen stehst du, in der baren
Form deiner unendlichen, und
sich zu nichts und allem bekennenden
verfestigten; – Nein stets fluiden
Manifestation
Du zarteste
auf deinem Nagelbettthron
–
in der Kneipe
Bleiblick
Und kurbeln sie eifrig
an theatralischen Orgeln
machen sich mit Bleiblick
reichlich deftige Sorgen
Von gerundeten Wipfeln
lässt es sich gut spucken
ja gut spucken, gut reden
Wachsen häufig Glucken
in derer sauren Regen
Mechanisch sein ist jetzt
mehr Wert als Erfolg und Trug
im Rad das Bein zerfetzt
doch haben sie noch
noch lange nicht genug