Du schlugst mir die Tür vor der Nase zu,
sanft, wie alles was deiner zarthäutigen
Hand entgleitet, was über deine rosen-
farbenen Lippen geht. Bald möchte
ich böse werden, in meiner brunnen-
tiefen Traurigkeit über, wie du
mir deine Liebe nicht verbreitest.

Beide wissen wir um ihre Existenz,
wie um die eines unverhofft,
eines ungewollten Kindes, und du,
du vermagst tatsächlich dieses
Kind in Isolation zu halten.

Jenen unstillbaren Durst würdest
du mir stillen. Jene aussichtslose
Suche, brächtest du zu einem Ende.
Doch du bewährst in mir diese Leere,
du bewahrst in meinem Herzen,
jene schreckliche Fülle welche sich
zu ergießen sucht. Fluten würde
sie deinen Garten, jedes noch so
tiefe Brunnenloch zum Überlaufen bringen.

fgb

Abgewendet, fast
nichtmehr hinsehend, aber den Kopf noch leicht
über die schon erleichterten Schultern geneigt.
wehmütig, doch bestimmt in
seltene Richtungen schauend
einem unbestrittenen Brückenbau
entgegengehend, unsäglich
unsachlich, du, dem entgegengehend
Wir die wir fragen, wem dort
entgegenzukommen sei
und die dem du, halb neidisch, halb
beängstigt, sein Sehen als Fiebertraum berechnen
und uns wie, in den sicheren Armen des Vaters,
in einem Kollektivtraum zu wiegen

Wer stünde in der Lage, diese Träume aufzuwiegen,
und doch versetzen wir uns in sie.
Wer vermöge in der Position zu stehen,
die ihm keine Perspektive ist?

Einst ab, was uns zu tragen auferlegt,
fallen deine Schritte über weite Bögen hin.

Plätschern deine Spiele in
kreisernen Becken, dessen Grund du
durch die fortlaufende Umwälzung
dunkel erahnen kannst

Denn du pumpst dein Material
vom Bodensatz und speist es dir
noch über den Kopf, sodass im Fallen
es sich flüchtig preisgibt

So bist du in Bewegung
und stehende trübe Wasser
wundern sich über dein Glitzern
über deine lichte Offenbarung

Ein manches Mal gar, verbünden sie sich
und versuchen dich
zum Stillstand zu bewegen
doch deine Kraft bleibt
ungebändigt und
nur aus sich selbst heraus navigierend
und wohlmöglich noch beeinflusst
in ihrer Richtungsgebung
von hochhimmlichen Winden.

Die verhedderten Drachen, die dir nun
Segel sind, konntest du entbinden.

Doch je weiter du gehst, desto unverständlicher wird
und desto näher rückt, dein letztes Wort,
dass du uns in sanftem Gleichmut
über deine leichten Schultern flüsterst.



fgb

O schöne Zeit, würd gern dich halten
ganz sicher, fest, in meiner Hand
doch du wirst fließen, fliehen, gleiten
noch eh ich ganz dich hab erkannt

du schöne Zeit willst du nicht bleiben
und mich auf weiteres beschenken
wo willst du hin? zu andren zeiten
an welche wir dann höchsten denken?

ach hätt ich dich doch nur genossen
wie ich dich hätt genießen können
mich ganz in dich hinein gegossen
um gegenwärtig mich zu nennen

und grad in diesen Augenblick
will ich Wertschätzung übertragen
und dir für all das süße Glück
ein tausendfaches Danke sagen

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich schreibe diesen Brief um ihnen mein Vorhaben zu schildern und somit Klarheit für beide Seiten zu schaffen um eventuelle Interessenkonflikte und Ungereimtheiten im Vorfeld zu vermeiden.

Mein Name ist Felix Gilbert Berges. Ich bin 25 Jahre alt und komme aus Aachen, Deutschland. In meiner Heimat habe ich das Gärtnerhandwerk gelernt und mich im Laufe der Zeit auf das Erschaffen von sehr artenreichen und selbsterhaltenden / nachhaltigen Systemen spezialisiert.

In Brandenburg (Nähe Berlin), absolvierte ich 2019 einen zertifizierten Kurs zur Permakultur und verbrachte außerdem viel Zeit im Eigenstudium zu diesem Thema.

Ich habe immer von einem Ort geträumt, an welchem ich diese nachhaltige Vision verwirklichen kann. Gerade jetzt in den Zeiten unserer ökologischen Krisen, erachte ich diese Ambitionen als notwendig und wichtig.

Ich suche einen Ort andem ich eine Fülle von verschiedensten Nuss-, und Obstbäumen, Fruchsträuchern, Heilkräutern, Gewürzen und anderen Pflanzen etablieren kann.

Dabei möchte ich auch gerne alle einheimischen Arten, und solche die möglicherweise vom Aussterben bedroht sind anpflanzen, schützen und vervielfältigen, um unser natürliches und kulturelles Erbe weiter zu tragen und für kommende Generationen zu bewahren und erfahrbar zu machen.

Dabei wird außerdem ein Biotop für einheimische Insekten und Wildtiere entstehen, sowie bspw. Bienen, Libellen, Schmetterlinge, und viele andere Arten die durch Agrargifte in Gefahr stehen auszusterben.

Dies zu tun ist meine größte Passion und mein stärkster Lebenssinn.

Durch den Verlust eines Familienmitgliedes, werde ich nun in die Lage versetzt, eine Grundlage, durch finanzielle Mittel, für ein solches Vorhaben zu legen.

Diese Vision soll in erster Linie nicht nur mir dienen, sondern vor allem auch dem lokalen Leben, der lokalen Natur und den Menschen in dieser Gegend.

Zum Beispiel indem ich traditionsreiche Arten über Saatgut und vegetative Vermehrung vermehre und erhalte, indem ich Schulklassen unsere hiesige Natur erlebbar mache und einen Bildungsraum erschaffe, oder indem ich lokale und ökologisch erzeugte Lebensmittel und Produkte auf dem örtlichen Markt verkaufe.

Wie ich in den letzten Jahren erfahren habe, besteht ein großes Interesse an eben solchen Räumen und Erzeugnissen. Die Leute brauchen die Verbindung zu ihrer Natur und Tradition, andernfalls werden sie sich entwurzelt und unzufrieden fühlen.

Das Projekt soll in erster Linie kein egoistisches und kein wirtschaftliches Unternehmen sein, sondern ein gemeinnütziges und bedarfsdeckendes.

Nun mein Anliegen an sie:

Wenn es ihnen möglich ist, mich in diesem Vorhaben zu unterstützen, indem sie mir geeignete Flächen bereitstellen oder finanzielle Mittel aufbringen können, wäre ich mehr als bereit, all meine Mittel und Kräfte in ihrer Region zu investieren um eben jenes Projekt möglich zu machen.

Um den täglichen Arbeitsaufwand zu bewältigen und die Sache ernsthaft zu realisieren, muss es mir und anderen möglich sein, auf dieser Fläche zu leben und ökologische Gebäudestrukturen aus natürlichen Materialien zu etablieren.

Alle Gebäude werden hauptsächlich aus nachwachsenden Rohstoffen und lokalen Ressourcen wie Stein, Holz, Lehm, Stroh und Wolle errichtet werden.

Ich möchte nochmals betonen, dass ich keine abgekapselte Gemeinschaft errichten will, sondern im Austausch und Zusammenarbeit mit ihnen als Stadt / Gemeindeverwaltung stehen möchte um für ein zukunftsweisendes und fähiges Leben zu sorgen und einen Lösungsansatz für die uns betreffenden und bevorstehenden Krisen zu bieten.

Mit herzlichen Grüßen

Felix G. Berges

Möchte mehr sein als ich bin

ich will mich in Rauch auflösen
ich will in allen Meern verschwimmen
will durch Wurzeln durchwurzelt werden
und in allen Himmeln klingen

Vom Wind würd ich hinweggetragen
vom Regen wieder rundgespült
Ein Kind was sich hinsetzt und fragend
in unerkannter Erde wühlt

Ich will mich im Raum entfalten
sodass es mich zerreißt
möchte mich im Traum aufhalten
ich will mehr wissen als ich weiß

fgb

Seus olhos brilhantes pareciam sombrios,
Sinto-me quente com o seu toque frio.
O que sabia, não posso acreditar,
sua terrívelza tinha tal encanto.

Enrolado-me – muito silenciosamente na cama,
atormentou-me com tanta confiança.
Ela, a muda, cantou um soneto,
Tu quebras as inquebráveis coisas em mim

Ii

Ihr Paradenteilnehmer
nach deutscher Art
in der Großstadtpedanterie

Schlachthausbewohner
Wochenendsoldaten
schießt! auf eure Frontmänner
dem Vorrausgehenden
ins dornenzerkratzte Bein

Beschwert! das Lastentier
bis zum Zusammenbruch
errichtet Feuergruben
auf ihrem Wege
dass sie bloß das Ziel nicht erreichen
das in eurem Sinne läge

Kassenzettel im Wind
und die Verschwendung
schwarz auf weiß
auf der Windschutzscheibe

nächtliches Zähneknirschen
gut verborgene Abgründe
der Menschen Seen getrübt

wenn heute jemand Wahrheit spricht
muss man zweifeln, dass er lügt