Kategorie: Allgemein
Elegie, eine Fragende
Wie siehst du dich Selbst an, ernüchtert, kritisch
und in konjunktiven Schwärmerein getränkt.
Wie erlebst du dich als gäbe es Begrenzungen
im Reich der schweifenden Geister, die
sich wandelnd und wachsend umher bewegen?
Ohnehin existieren genug Schluchten, existieren
genug Furchen, dass einen ein Zweifel beschleicht,
ob es denn nötig sei, dass du noch weitere schaffst.
Einer mag sagen, er bräuchte jene Abgründe,
eben um überwinden zu können, und steile
Hürden um sie mit einem Ross zu überspringen.
Doch frage ich euch Gebrochenen,
euch von Fäden der Sehnsucht Verworrenen,
ob denn es euch nicht möglich wäre,
eben solche Projektionen in euch Selbst zu projezieren.
Und folglich mit dem Schmuck der Bäume
euch Selbst zu verzieren.
–
Nun frage Ich euch andächtigen, euch offensichtlich
Krankheitsberechtigten, ob es sich denn lohne
sich hektisch zu treiben und mit dem Taktstock zu peitschen.
Ob ferne Welten, wirklich so fern sind wie sie scheinen,
und ob sie wohl beabsichtigen, sich von unsren zu unterscheiden.
Ja mancher Raum den wir zu betreten wagen,
vermag zunächst uns den Atem zu stehlen,
uns in kaltgebadetes Schmerzempfinden zu entlassen.
Doch verließen wir nicht den Muttermund
um eben solche Räume zu betreten?
Einen Manchen scheinen sie zu rufen,
scheinen sie zu locken, wie Engelschöre, die
in kalter Klarheit aus unbestimmter Ferne schwingen.
Und einem Jeden der Ihnen nachgeht eine
in Mist versteckte Perle bringen.
–
Auf das sie nicht regungsvoll stolpern,
vermeiden sie das Gehen, enteignen sich bequem und
schauen sich vieles an, um nicht das Eigentliche zu sehen.
Mir dünkt, dass das „eigentlich“, wohl eigentlich das Eigene ist,
so sagt mir welche Gründe zu finden Ihr vermögt,
euch für solches zu erblinden!
Um euch in Orientierungslosigkeit – wiederzufinden?
Gewissensangst
wie danke ich für deine Existenz, du alter schöner Pinienbaum
wie denke ich daran was wir deinesgleichen Grausames antaten
ungern erinnere ich mich daran zurück, ungern fühle ich die Schuld
doch sitzt sie mir tief drin wie ein Frosch der in den Brunnen gefallen
und auch wenn man Ihn zu vergessen versucht hört man leise
das Quaken hoch schallend durch die eng gemauerten Wände.
ein Tag im Dada
Wer gurkig grün tanzende Raufereien straft mit adlerflügligen blauen Raumkollisionen und grämig kranzigen Stufenwänden in abgeschwächten Lilatönen, ermahnt sich Selbst betongrau und einmalig verschwommen kurzsichtig anthrazit zu sein und saet ovale Samen für entkräftigend kaufkräftige rote Halunken die mit unreal grauen Herzen und farbüberzogen bunten Mänteln die eisigen Straßen in unwirkliche Gegenden und übersittlich bequeme Straftanstalten verwandeln.
Ihr platzsparend effizienten Gegenstandsliebhaber die Ihr raumfühlende Arbeitnehmer mit spitzen Türmen piesackt um unüberwundene ununterdrückbar verwunschene Träume und unausgelebte Neigungen am Andren zu beneiden.
Die Ihr kalt stählerne Schablonen verkrampft versucht über unschuldig Unverschonte zu stülpen um sprühende Lebensfunken zu unterdrücken die euch Kranken eure eigene Unzulänglichkeit und Entfremdung schmerz und schleierhaft vor Augen führen.
So steigt in maschinengeschnittene und schraubeingesetzte Flügeltüren und rühmt euch vermeintlich vor lebensspielenden Fassadenbauern die den zerrissenen Himmel in eingefleischt deutscher Art an Ihre Wände tapezieren.
Beichtet mit verdrecktem Gewissen euren götzenhaften Schweinepriestern und fühlt verarschend abfallende Schwere die euch ferienhafte Leichtigkeit beschert wie im vorhinein geplante Sicherheitsvorkehrungen zur Prävention ausländischer Kriminalität in deutschen Hochpreishotels an spanischen Stränden.
Stark akzeptierte Neuzeitkolonialisierung und unausgesprochen gefeiertes Sklaventum sind die platinglänzenden polierten Säulen eurer scheinheiligen verendenen Gesellschaft.
Vorgeblich demokratisch entspringende Motive die nicht ernstzunehmenden Gründe eurer skrupellosen und blutigtoten Methoden auf dem leichenbedeckten Weg zu eurer Weltmacht.
fgb-. 01-10-18
Hochmut
In dunkler blauer Nacht erwacht
mein Geist zu gänzlich voller Pracht
wie oft hab ich schon nachgedacht
die ganze liebe lange Nacht
Wie oft hab Ich schon
zu verstehen gemeint
und dann doch wieder
neu verstanden
Wie oft hab Ich gedacht
„Ach, ich weiß“
um dann erneut
auf der Nase zu landen
fgb
Ein bisschen freitäglichen Dada
Dem Leben eines abzugewinnen was du eigentlich nicht ins Ziel gefasst hast, was aber zwischen Mückentot und Rotweinschluck so plötzlich hämisch ins Leben guckt. Da kommt eim glatt die Katze lebendig aus dem Ofen , je eitler sie doch ist, desto schöner sind auch die Strophen. Lieber Erlaubt, also Vorboten von rasendem Schaum. Lieber gehts über 3 Kurven zum Ziel , sowie das Wasser fliest. Denn eines ist zweifelhaft, das derjenige sicher ist, der keine Zweifel hat. Sag du hättest gern, und der Mond schaut dich wohlwollend an. Sag du wäschst so gern, und der Staub zieht sich formförmlich an. Als wär das Leben mehr als 3 Butterbrezeln. Nein mein Freund, du schwingst zu große Reden. Das Dasein was nicht ist, ist. Also was ist dort, wenn wir alle hier drüben stehen? Was lässt Wind durchs Gefieder, wenn die Arbeit ruft? Vielleicht nur ein Trug, vielleicht ein ganzes Halbes. Wer weiß das schon, wer weint es? Das du den Reim lässt, ist dein Test.
Allein
Auch wenn wir beisammen
sind wir doch noch allein
in uns Selbst gefangen
das Menschsein sperrt uns ein
Auch wenn wir uns vereinen
sind wir doch wieder zwei
uns zu unterscheiden
ob nun Freund oder Feind
Kirschlorbeer
weiß lackierte oberflächen glatter als popacken eines neulich geborenen Menschen der sterile gestank von sauberkeit der edelstahl schubladengriff unter dem edelstahl waschbecken vor weißen fliesen im hermetisch dichten raum ausgleichend alibizweckmäßig große fensterscheiben der blick ragt in strukturell geformte hintergärten auf die centimetergenau gleich langen grashalme ein formschön geschnittener kirschlorbeer und thuja hecken welche das grundstück zieren den blick auf die nachbarn schützen bloß das man nicht über den zaun sieht die gute nachbarschaft auf den straßen nur vereinzelt kinder ältere menschen nur zielgerichtete durchquerung der wohnstraße alleine sein hilft meint man nur ein dem normalen schein entsprechend zu habendes sozialleben haben in gezwungenen runden sitzen und versuchen sich zu übertrumphen so kaufte man sich die teuerste küche falls nachbarn auch ins Haus treten doch billigstes essen was draußen ist muss stimmen drinnen aufräumen halb so wichtig halb so schlimm ists nur eine rümpelkammer mit pümpel nicht benutzt
Flucht
Du, der spannt als wäre er eine nötige Sehne des Jägers Bogen, bist in unwahrscheinlichen Eventualitäten am schwelgen, du denkst, du glaubst, du weinst. Was wäre, würde man dich schießen, einen Pfeil mit deiner Hilfe? Würden Sichelmonde aufsteigen mit gar gräuslicher Grimasse?
Ihr die Ihr Honig tropft weil ihr leckt, welch unausgesprochene Geste muss man euch zeigen, um euch dies begreiflich zu machen? Wie viele Zäune muss man – Kratzer und Schrammen hinnehmend – überqueren um eure Insel zu erreichen?
Kaum glaube Ich diese zu erreichen, so sehr ich mir auch eben dies wünsche. Aussichtlos wie die Flucht vor dem Tod, erfolgsversprechender sei die Flucht vor dem Leben. Eben deswegen, stell Ich mich dem kalten Schauer, der jede Mauer, jede Systematik überwindet.
Wir, die wir kriechend Brücken überqueren und mit freudiger Gebärde in Gewehrläufe sehen, wir sehr sehnt sich unser Wesen nach unbrechbaren Regeln? Welch Farbenspiel vermag uns, den Widrigkeiten trotzend, unser Tag zu erhellen?
Räume entfalten lautlos Ihre Blüte bei Anbeginn des Tages, und tragen unser Leid, beschwören so den Herbst herbei. Ja das Funkeln flimmert Zeit und unentwegt erinnert es an schlimmere Zeiten. Ein Grund weshalb mein Herz zu tanzen beginnt und beim Schwimmen im See wie ein Rinnsal zerrinnt.
Tausende Male treten wir achtungslos ins Leere und hunderte Male fielen wir mit Leichtigkeit in die Schwere. Quer übers Meere versuchten wir lautstark zu rufen, in der Hoffnung wir könnten töten was wir erschufen.
Geliebte
Wie soll ich aufregender sein als die Stunden zu deinen Höhepunkten?
Ich verlief mich absichtlich im Walde, um mich zu finden.
Ich wartete Nachts, im Laternenschein unter den Linden.
Um dich zu treffen, wissend, dass du nicht erscheinen wirst.
Doch mein Durst war größer als jeder Realismus.
Nun schau ich Vögeln zu, wie sie Ihre Kücken nähren,
und die Zeit zerschlägt das Glas das Ich bin in tausend Scherben.
In der Hoffnung das du kommst lass Ich mich weiter zerschlagen.
Bin zu beschäftigt mit fühlen und warten, erwarte keine andren Taten.
Jede noch so feste Mauer, scheint der Schwerkraft nachzugeben.
Jeder noch so kräftige Erbauer kann Selbst einen Stein nicht mehr heben.
Was für ein Leben, das sich anfühlt wie Sterben.
Ich kann nicht mehr lachen, auch bei noch so guten Scherzen.
Ich bin überall zuhause, wo du dich befindest.
Ich bin der kleine Junge, und du diejenige welche meinen Schuh bindet.
Jeder Tautropfen spiegelt dein Gesicht. jeder Wind bringt mir dein Lachen und Seufzen.
Liebste, bin ich im Wahn?
Wenn ja, will ich nie wieder gesund werden,
sondern lieber so verharren bis zum Tag an dem wir sterben.