Nichts was die Form hält,
doch etwas das bleibt.
Was immer neu die Form wählt,
differenziert durch die Zeit.
Schlagwort: Ewigkeit
Rückkehr
So wie das schwindende Grün
ein beinhaltetes Rotbraun hinterlässt,
steckt schon die Möglichkeit
einmal Nahrung für den Vogel –
in Form eines Käfers zu werden, im Geäst.
So wie der riesige Fels einmal
zu unzählbaren Sandkörnern geworden ist,
so bildet die uralte Eiche einmal die Erde,
durch welche sich wie ein Regenwurm,
die Wurzel eines jungen Sprösslings frisst.
Sowie ein schreibender, junger Mann
das Manifest eines Schriftstellers aus längst vergangener Zeit
liest, nachempfindet und schließlich selber daran reift.
Alles vergeht, Nichts bleibt
außer die Kraft die den Zyklus
von Vergehen und Werden
jeden Moment neu antreibt
Liebeserklärung
Ach Ihr lieben Bücher
Wer wäre Ich ohne euch geworden
Ihr verstorbenen Schriftsteller
mit alten Worten
die zeitlos sind
gültig, heute wie morgen
In die Ewigkeit seit Ihr eingegangen
eure Sehnsucht hat dies ermöglicht
ohne Euch blieb ich wohlmöglich töricht
ach wie gerne würde Ich
auch diese zeitlose Gültigkeit erlangen
Und jungen Knaben wie mir
nach meiner Zeit
die gleiche Freude schenken
welche Ihr mir bereitet
Welkes Blatt
trauerst um mich
dass Ich dich
wieder ein Jahr weniger
bekomme zu Gesicht
Ewig ist das Leben
Endlich das Ich
Muss man nicht verstehen
was ändern im Großen
welches nach uns fragt,
wann wir denn bereit wären,
wann kommt der Tag.
Bewegung
Tänzelndes Eichhörnchen grazil
springend von einem zum Andren Ast
beweist uns, mit Bewegung, wie agil
du doch bist und das du Freude dran hast.
Trübsal-blasender Büroarbeiter
sitzend auf dem immergleichen Platz
beweist uns, bewegungslos, dass heiter
du lange nicht warst, in einem Satz.
Hüften-schwingende junge Frau
tanzend quer durch den Raum
beweist uns, eindrucksvoll, sich zur Schau
stellen, kann man sich ohne Eitelkeit trauen.
Generationen-überdauernder Baum
knarrend im Gefecht des Sturms
singst uns in deinen letzten Atemzügen,
das Lied von Wiedergeburt.
Bleibe. Veränderlich.
Gegenwart
Jetzt kann alles anders sein,
jetzt ist alles neu. Einen Moment lang
kann es ganz anders scheinen,
einen Moment bist du mit der Entscheidung dran.
Doch Gesetze welche kein Mensch geschaffen,
welche wiederkehrend ewig sind
halten die augenscheinliche
Möglichkeit alles zu machen
in Schach, ein Kind bleibt ein Kind.
Die hiesige Menschheit unter dem
illusorischen Gedanken sich zu entwickeln,
ist nicht weiter voran, bleibt stehen,
ist nur anders, kämpft nur mit andren Mitteln.
Es gibt kein Vorankommen
im großen Ganzen.
Das Allumfassende, der Chor der Sonnen,
hat lediglich die Fähigkeit, sich zu verwandeln.