sie mir ins Herz, sodass sie mich erfüllte.
um in letzter Stund nicht aufs Ende zu warten.
Wie bereits die Frische des Neubeginns
dich wie ein Zauber in Gewahrsein nimmt
und der letzte Ton den du singst
als Erster eines neuen Liedes erklingt.
Einfachheit
Einfachheit
so schön bist du
und unglaublich komplex
perfekt, weil nicht organisiert
begriffen weil nicht berechnet
entglitten weil nicht befestigt
im Recht weil nicht berechtigt
Zurückerinnern
Aus Scherben werden Tassen
Splitter finden zurück zum Gesplitterten
Sich tapfer ein Herz fassen
Ruhe bringen dem Erschütterten
Alte Wunden heilen lassen
Sich erlauben, Steine die auf Schultern lasten
los zulassen, abzulegen
unbeschwert weiterbewegen
und darauf achten, sich Selbst nicht zu beschweren
Waldboden
Nichts stirbt ohne daraufhin zu werden
Deshalb lass es los, lass es sterben.
Lass sterben, was dich dran hindert
eine neue Form anzunehmen
Lass gehen was dich dran hindert
dich fort zu bewegen.
Du kannst nur neu sein
Wenn du das Alte stehen lässt.
Glaub mir, du wirst Reue zeigen
Wenn du all die Chancen gehen lässt.
Bleibe. Veränderlich.
Worte
Es gut sein lassen
Lass einmal von den Gedanken ab
und werde leer.
Im Geiste unterbricht der Krach,
die Stille kehrt ein, und du spürst:
manchmal ist weniger mehr.
Somit schaffst du dem Gefühl erst einen Raum
und bist nun im Jetzt,
nicht mehr im fernen Traum.
Lebst nicht in Reue oder Sorgen,
sondern bist angekommen.
Bist sonst von der Vergangenheit geflohen
der Zukunft stetig nachgehetzt.
Warst Verfolgter und Verfolger
und beendest nun, aus Liebe zu dir,
diese Eigenfolter.
Dieses Erschaffen von unnötigem Leid.
Das Erschaffen von Unruhe im Geist.
Setz dich in den Garten, werde Still,
lass dich drauf ein, lass es gut sein.
Die millisekundenlangen
Blicke ziehen unbewusst
über die entgegenkommende Mikromimik
mit fehlender Ausgedehntheit
und entsprechenden Seelentraktionen
mit abgestumpften Feilen
ein Menschenbild aus dem Holz
in diesen abgerundeten Zeiten
kein Sein, nur Schein, nur Stolz
Doch zwischen denen inkognito
bist du, sehe ich dich
ein Licht im Beziehungsdunkel
ein Garten im Großstadtdickicht
Wie ist mir meine Brust so bang
Warum kämpfe ich mit den Tränen
Früher als ich allzulang
von Lust zu Gipfel sprang
wollte ich dies ewig wähnen
Wie bin ich selbst mir meine Welt
die nunmehr nur aus Leid besteht
die wie ein bodenloses Zelt
in ungeahnte Tiefe fällt
und sich aus der Zeit erhebt
Wer kann mir helfen, wenn nur hier
keiner ist der mich umgibt
keine Liebe, kein Plaesier
und meine Trauer groß wie vier
Mauern mich umgibt
Der Unintegre als Kanonenfutter
Die Herzen wie tönerne Aschenbecher
atmen leise Restwärme
im Sonnenuntergang.
ein leises Aufflackern
letzte Regungen
wie aus dem Rückenmark
oder der Zug
zur Zugehörigkeit
bestickte Sargdeckel unterhaltsam wie
Schadenfreude oder Sportturniere
schnell zubereitet wie Massenspeicher
Toast aus dem Gefrierfach
unsere Kiste ist eng
aber beschaulich geschmückt
wohltemperiert und
gibt uns Sicherheit wie
ein von Motten zerfressener
Pullover Wärme gibt.‘
sensibel wie ein Blümchen das
am Wegesrande etwas blass
am Tage in der grauen Stadt
pastellne Schönheit bindet
es wirft den Himmel zurück
in sanftem Blau ein kleines Stück
natürlich hofft es dass entzückt
auch jemand seine Schönheit findet
leise klingen seine Lieder
nicht vorpreschend doch unverhohlen
so steht es dort am Tag zur Nacht
und wartet auf ein bisschen Glück
verzogen, das holz der hütte am see
knarrend und quietschend die türscharniere
hält sie der hitze des sommers stand
dem milden frosts des winters
der tagsüber vergeht, wenn warme strahlen
die dachneigung küssen und sich
durch fahle fenster, ins innen niederlegen
verlebt, die heißen tage im sommerluftatmen
im warmwasserbaden, wessen kontrast
weich ist wie der übergang von himmelslila
zu rot, zu gelb, zu einem grün, das nichteinmal
der frühling trägt in seinen kronen
verheißungsvoll, die lockenden, verträumten
nachmittagsträumerein von einer welt
die sich in nichts nachsteht, die
in ihrer fülle blüht und früchte gebiert
– von einer welt in der
der mensch nur mensch ist
nicht tier, nicht gott, und wenn dann
schon beides.
Möhrenesel
Anstandskunden, Ihr
mit eurer Kindermoral
euer Kampf
gegen alte weiße Männer
ein Fadenschein –
ein Bollwerk hingegen
euer Schutz vor der Wahrheit,
dass es sie nicht gebe
schreien die Wochenendsoldaten
ihrem Feindbild zu,
dass Sie sie verteidigen
Ihr Münzautomaten
Dauerwerbesender
Die Endlösung fällt von oben
aus Himmelstoren
und ihr steht jubelnd
wie beim Karneval
und hüllt euch warm
in diese Clownsparade
Das letzte was mir bleibt
ist dieser eine Raum
in den Tiefen meines Geist
dem ich mich anvertrau
und wenn ich mich ihm gebe
nimmt er mich an die Hand
führt mich tausend Wege
durch unbekanntes Land
Das letzte was mir bleibt
ein kleines dunkles Eck
indem sich aber leis
ein Übergang versteckt
Euer Glaube ist Einfältigkeit
Da sich die Drei nicht widersprechen
Ihr liegt gepanzert, brechend voll
mit der Angst im Heuhaufen –
die Nadel könnte euch stechen
Ich stehe ungeschützt in freien Auen
schlage Räder übers Dorngestrüpp
Mein Glaube ist, wie fedrig’Pfauen
ein Widerspruch ist mein Gelöbt
Ihr sprecht von Reinheit wenn nur Eines
euch in eurer Seele sitzt
Ich sprech von Purheit, weil mir Meines
ungefiltert, schillernd blitzt
Im Anbetracht des Lichts
Mit Heimat in der Dunkelheit
Für euch ist das „Alles“ nichts
Ihr abwertet, was ihr unten meint
–
So baut ihr euren Turm zu Babel
in Stahlbeton, die Wolkenkratzer
die Wahrheit ist mir eine Fabel
euch eindeutig und fassbar
Messbar euch, mit Messgeräten
das ist es, was ihr Wahrheit heißt
heiligt des Fisches weißes Fleisch
und vergesst dabei die Gräten
Der Zirkel der die Welt umreißt
wird nicht von Menschen konstruiert
was „Es“ zusammenhält und schweißt
nicht von Priestern postuliert
erst Recht nicht von der Lüge treuen
Staatsmännern und Unternehmern
zu schmerzlich wär es zu bereuen
ein Eingeständnis gen den Fehlern
Zu weit, dass ihr gekommen seid
Um nun zurück zurudern
meine Brust, mir so beklommen bleibt
euer Gesicht bleibt euch in Pudern
–
fgb
Vereitelt
stehen wir vor uns selbst
ringen mit Höllenhunden
unsres Inneren, glauben
ins Schloss einzuziehen
Verzeihen
uns immer; anderen
bleiben wir skeptisch
glauben zu verstehen
schlimmer: zu wissen
Nichts bleibt
Hoffnung ist schmeichelnd
illusionärer Selbstbetrug
ein Untergraben
unserer Zweifel
Doch Zweifel nur
führen uns durch
wechselnde Flure
zum Einen
Im Steinhof wie
eine lebendige Statue stehend
Aus dem Innersten heraus
das Äußere wahrzunehmen
Die Augen wie –
große Tore
in die Weite schauend
und den äußern Eindruck
nicht gedanklich aufzustauen
Sondern ihn in seine Tiefe sinkend
sich klingend weiten lassen
also als Einzelner empfindend
in die Welt hineinzufassen